Die Tatsache, dass unsere Hauskatzen mit uns unter einem Dach leben, bedeutet nicht, dass sich an ihrer Biologie und Evolution als reine Carnivoren (Fleischfresser) etwas verändert hat. In Wirklichkeit haben wir einen Löwe oder Tiger im Miniaturformat in unseren Familien. Deshalb ist es ein großer Fehler, wenn wir verleugnen, was die Natur für Katzen vorgesehen hat.
Ein Tierarzt im Zoo hat normalerweise keine Großkatzen mit Zahnstein zu behandeln. Im Gegensatz dazu muss fast jede Hauskatzen mindestens einmal in ihrem Leben zur Zahnsteinbehandlung narkotisiert werden. Woher kommt dieser große Unterschied? Wie schaffen es die Großkatzen, dass ihre Zähne nicht von Zahnstein befallen werden?
Die Antwort ist ganz simpel: Der Unterschied liegt im Futter!
Großkatzen und unsere Hauskatzen haben die gleiche Körperstruktur. Sie beide haben große Fangzähne um ihre Beute zu reißen. Die Zähne des Ober- und Unterkiefers passen exakt aufeinander, wie bei einer Schere, dazu gemacht, Knochen zu zerbrechen und Fleisch zu zerkleinern. Bei einer Mahlzeit aus rohem Fleisch und Knochen werden die Zähne der Katzen gepflegt und poliert, so dass Plaque und Zahnstein keine Chance haben.
Leider passiert genau das Gegenteil, wenn wir unsere Hauskatzen mit kommerziellem Trockenfutter füttern. Meist sind die einzelnen Stückchen des Trockenfutters recht klein, was es schwierig für die Katze macht, diese zu kauen. Sie werden einfach verschlungen. Dies hat absolut keinen Effekt auf die Oberfläche der Zähne. Im Gegenteil, der hohe Gehalt von Kohlenhydraten und Vielfachzucker im Trockenfutter führt in Verbindung mit Speichel zur Vorstufe von Zahnstein und Parodontose: Es bildet sich Zahnbelag (Plaque).
Der Zahnbelag führt zu Zahnstein und dieser zu Parodontose. Jeder Katzenbesitzer sollte wissen, dass der Zahnstein vielen Millionen Bakterien einen hervorragenden Nährboden bietet. Als Nebenprodukt dieser Bakterien äußert sich Mundgeruch, später kommt es zu schmerzendem und blutendem Zahnfleisch, lockeren Zähnen, Zahnverlust und Zerstörung des Kieferknochens. Die Bakterien erreichen auch verschiedene innere Organe, wie z. B. Nieren, Lunge, Herz und Leber. Im schlimmsten Fall kann dies lebensbedrohlich für das Tier sein. Die Zahnpflege deiner Katze solltest du also genauso ernst nehmen, wie deine eigene Zahnpflege.
Zur Zahnpflege haben wir auf unserer Seite auch was geschrieben. Schaut doch mal vorbei, das würde uns freuen: https://www.britischkurzhaar-zucht.de/
Grüße
Ralf
Hallo Ralf,
erst einmal vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, auf katzenwiewir.de zu stöbern. Wir hoffen, dass dir unsere Artikel gefallen haben.
Natürlich sehen wir die Fütterung von Trockenfutter auch nicht grundsätzlich als falsch an. Wir bekommen zwei mal am Tag unsere Portion Nassfutter und abends (als Betthupferl) bekommen wir jeder eine Handvoll Trockenfutter (aber verrate das niemanden) 😉
Unsere Menschen achten darauf, dass wir hochwertiges Futter bekommen, aber natürlich stehen wir Katzen auch auf die eine oder andere Süßigkeit. Wir sind froh, dass unsere Menschen das wissen. Es kommt eben immer auf die Mischung an…
Lieben Gruß
Choco