Wurmkur Katze

Bestimmte Würmer sind gar nicht lustig, andere wiederum können das Immunsystem sogar stärken.

Gute Würmer

Mehrere Studien konnten zeigen, dass ein Wurmbefall das Immunsystem mobilisiert und ein geringer Befall dabei helfen kann, z. B. eine Überempfindlichkeit des Verdauungstraktes, Allergien und sogar Autoimmunkrankheiten in den Griff zu bekommen.

Schlechte Würmer

Viele Würmer wandern gern durch den Körper und können ansonsten gut geschützte Bereiche wie die Lunge oder das Gehirn erreichen. Dort kapseln sie sich eventuell ein, so dass eine Art Zyste oder Abszess entsteht, der lebensgefährliche Folgen haben kann. Schlimmer noch: viele Würmer sind von Tier auf Mensch und auch von Mensch auf Tier übertragbar, was bedeutet, dass Menschen die Wurmkur manchmal mitmachen müssen.

Vertraut man den medizinischen Statistiken, sollte eine Katze mit Auslauf und ohne Aufsicht zwölf Mal im Jahr entwurmt oder zumindest ihr Kot untersucht werden. Die europäische Vereinigung der Fachleute für Parasiten bei Hund und Katze (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites ESCCAP) schlägt folgendes Schema vor:

Wurmbefall erkennen

Abmagerung bei ständiger Fresslust, schleimiger Durchfall, Wurmeier oder -glieder im Erbrochenem, im Kot oder am After, daran könnt ihr Wurmbefall mit dem bloßen Auge erkennen.

Bei fortgeschrittenem Wurmbefall haben wir es mit Infektionen und Fieber, zittrigen Muskeln, Erbrechen und blutigem Durchfall zu tun.

Tierärzte lassen zusätzlich den Kot und eventuell das Blut der Katze unter dem Mikroskop im Labor untersuchen.

Wurmbefall heilen

Ist der Wurm einmal drin, kommt er nicht freiwillig wieder heraus. Eine Wurmkur wird nötig. Im Regelfall besteht sie FÜR MENSCH UND KATZE aus einer

  1. Kotuntersuchung, um herauszufinden, um welche Art von Wurm es sich handelt,
  2. Entwurmung durch 
    • homöopathische und/oder
    • medizinische Mittel und

  3. Sanierung des Darmmilieus durch eine
    • Ernährungsumstellung und/oder
    • Verabreichung entsprechender Präparate (Probioatika) und
    • Pflege des Wohlbefindens der Samptpfote (Psychohygiene).

Kotuntersuchung

Für eine Kotuntersuchung berechnet das Labor dem Tierarzt ca. 25 € (netto) + 4,75 € (Steuer) = 29,75 € (brutto) und der Tierarzt dann euch ca. 54,62 € (netto) + 10,38 (Steuer) = 65 € (brutto). Hat der Tierarzt ein eigenes Labor, stellt er wahrscheinlich ebenfalls 65 € in Rechnung, eventuell auch weniger.

Entwurmung durch homöopathische Mittel

Bei Bandwürmern nutzen Tierheilpraktiker oftmals die Homöopathika

  • Filix D4,
  • Granatum D4 und/oder
  • Granatum C30.

Bei Spulwürmern und Würmern, bei denen andere Präparate versagen, nutzen sie häufig

  • Abrotanum D4,
  • Cina D6 und/oder
  • Chenopodium D6.

Entwurmung durch medizinische Mittel

Hier fragt ihr am besten den Tierarzt oder Tierheilpraktiker eures Vertrauens oder recherchiert verschiedene Testergebnisse und Studien zu den jeweiligen Entwurmungsprodukten.

Darmsanierung durch Ernährungsumstellung

Tipps, um Wurmbefall durch eine Ernährungsumstellung z. B. auf fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut zu heilen, funktionieren weder bei Katzen, noch bei den Würmern, die üblicherweise Katzen befallen.

Mit einer Ernährungsumstellung lässt sich allerdings das Darmmilieu der Katze sanieren und so ihr physisches und psychisches Wohlbefinden steigern.

Darmsanierung durch Probiotika

Die natürlichen Bakterien im Verdauungstrakt eines Lebewesens (Probiotika) werden durch Antibiotika vernichtet. Eine durch Wurmbefall verursachte Schwächung des Immunsystems führt z. B. zu einer Infektion mit Bakterien, die mit Antibiotika bekämpft werden muss. Nach einer Behandlung mit Antibiotika sollten daher Probiotika, meistens in Form von Lactobazillen, verabreicht werden. Probiotika können bei allen Säugetieren verwendet werden und sind als Präparat gut erhältlich. Ansonsten kommen Probiotika in Naturjoghurts vor, zwar nur in geringen Mengen, aber immerhin.

Zur Darmsanierung, Wurmbefall-Prophylaxe, Bekämpfung von Zahnstein und den damit verbundenen Mundgeruch und sogar zur Entwurmung nutzen Tierheilpraktiker übrigens oft auch die homöopathischen Präparate

  • Iso W1 Globuli und
  • Iso W2 Globuli.

Darmsanierung durch Psychohygiene

Besonders empfindliche Samtseelen, die Stress gar nicht ab können, schütten bei Stress zu viele Angst- und Stressstoffe in ihr eigenes Blut aus. Das hinterlässt Spuren, so dass ihr Immunsystem häufiger versagt und z. B. eine Entzündung im Körper zulässt. Oft machen solche Tiere sich „in die Hose“, wenn sie aufgeregt sind (Reizkolon).

Auch robuste Tiere können empfindlich auf bestimmte Impulse reagieren, z. B. auf Feuerwerk, ständige Bauarbeiten in der Nähe oder häufige Streitereien zwischen Frauchen und/oder Herrchen, um nur einige zu nennen.

Es ist ganz einfach: negative (Stress-)Impulse führen zu Angst- und Stressstoffen im Blutkreislauf, führen zu einem geschwächten Immunsystem (Würmer werden nicht mehr abgewehrt), führt zu Wurmbefall und vielem mehr. Ihr habt es also in der Hand !

Wurmbefall verhindern

Neben der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora und glücklichen Psyche müsst ihr, um Wurmbefall noch besser zu verhindern, das Würmchen auch besser verstehen.

Kleine Wurmkunde

Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von Würmern. Dieser kleine Einblick reicht aber für die drei Wurmarten, mit denen es Katze und Mensch im Regelfall zu tun haben.

Würmer befallen Organismen auf drei Arten:

  1. Hakenwürmer gelangen von außen direkt in den Körper, indem sie sich hinein bohren,
  2. Spulwürmer gelangen über die Nahrung / den Kot von Tier zu Tier oder Mensch,
  3. Bandwürmer gelangen über einen Wirt von Tier zu Tier oder Mensch.

Hakenwürmer werden in der Außenwelt geboren und gelangen über die Haut in den Organismus. Dort legen sie Eier ab, die über den Kot in die Außenwelt gelangen. Hakenwürmer sind nicht auf Menschen übertragbar. Allerdings können Menschen direkt von ihm befallen werden, so sterben weltweit ca. 60.000 Menschen pro Jahr an den Folgen eines Hakenwurmbefalls.

Spulwurmeier gelangen über die Nahrung in den Organismus. Dort schlüpfen sie und legen bis zu 200.000 Eier am Tag ab, die über den Kot in die Außenwelt gelangen. Sie werden bis zu 12 cm groß und verursachen Husten, Durchfall und andere Wurmbefall-Symptome. Spulwürmer sind auf Menschen übertragbar. Noch 1996 wurden in bis zu 83% der öffentlichen Sandkästen in Deutschland Spulwurmeier gefunden. In einer 2011 veröffentlichten Untersuchung an holländischen Schulkindern waren bis zu 11% der Kinder mit Spulwurmlarven infiziert. Weltweit sind etwa 1,4 Milliarden Menschen befallen.

Bandwurmeier (Finnen) müssen erst in einen weiteren Organismus gelangen. Die Finne gelangt in den Körper, Bandwürmer werden geboren und legen Finnen. Die Finnen wandern über den Kot in die Außenwelt, werden von Zwischenwirten aufgenommen (z. B. von Mücken oder Mäusen) und warten dort ab, bis sie in den nächsten Wirt gelangen, dann schlüpfen die Bandwürmer erneut. Bandwürmer sind auf Menschen übertragbar und können erstaunlich groß werden. Der Fischbandwurm z. B. kann weit mehr als 10 METER erreichen.

Für uns Katzenbesitzer bedeutet das, dass wir häufiger die Pfoten, das Hinterteil und sogar den Kot unserer königlichen Schönheiten inspizieren sollten, ok?

Wie immer gilt: sollte uns hierzu noch mehr einfallen, wird der Artikel natürlich ergänzt.

Also dann LG und viel Erfolg beim Gesundhalten eurer Vierbeiner !

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