Zuerst das Gedicht, dann unsere Gedanken:
Komm, schöne Katze, an mein liebendes Herz;
Ummantel die Krallen und leg dich zur Ruh
Und lass mich tauchen in deinen reizvollen Augen
wo Metall und Achat funkelnd verschmelzen.
Wenn meine Fingerspitzen beliebig streicheln
Deinen Kopf und die elastischen Kurven,
Sich meine Hand mit Genuss betrinkt
Und kribbelnd deinen elektrischen Körper fühlt,
Seh‘ im Geiste ich meine Liebe. Ihren Blick,
Wie der deine, oh gnädiges Tier,
Mich tief und kalt schneiden und spalten kann
Und von Kopf bis Fuß
ein feiner Hauch von Gefahr, zart duftend
Ihren geschmeidigen Körper umhüllt.
Charles Baudelaire (1821 – 1867), französischer Schriftsteller
Übersetzung von KatzenWieWir.de
Unsere Gedanken
Bei uns kreiert dieses Gedicht ein Bild von zwei hingebungsvollen und liebesbetonten Seelen, die gerne einfach nur so herum hängen, die Zeit genießen und schwelgend romantischen Träumereien hinterher jagen.
Auf immer eindringlichere Weise wird die immens gewaltige Kraft in der Mensch-Katze-Beziehung deutlich, indem der Autor das Gedicht immer mehr in Richtung Intimität und Selbstoffenbarung zuspitzt.
Was meint ihr?