Katzen füttern – Ratgeber

Das musst du über Katzen wissen:

Katzen

  • sind Fleischfresser
  • haben einen starken Jagd-Trieb (meistens)
  • jagen und essen normalerweise ALLEIN
  • jagen KLEINE Tiere mit GERINGER Kalorien-Dichte
  • verbrauchen VIEL ENERGIE pro Kill
  • töten daher MEHRERE (im Schnitt 12) MALE am Tag
  • jagen bis zu 12 Stunden pro 24 Stunden

Falsch Füttern

Anzeichen, dass du deine Katze(n) falsch fütterst:

  • Katze bettelt häufig nach Futter
  • Aggression kurz vorm Füttern
  • Erbrechen kurz nach dem Füttern (wegen Verschlingen)
  • Nicht aufessen, weggehen, obwohl lecker
  • Abmagerung bzw. Verfettung

Reine Hauskatzen

Das musst du wissen, wenn deine Katze eine reine Hauskatzen ist:

  • Erwiesen ist: Eine Katze nicht nach Futter suchen und jagen lassen hat garantiert eine NEGATIVE Wirkung auf ihr Wohlergehen und führt zusätzlich dazu, dass sie häufiger nach Futter bettelt

Mehr-Katzen-Haushalt

Das musst du wissen, wenn du mehr als eine Katzen hast:

  • Nochmal: Katzen jagen und essen ALLEIN
  • Katzen in Mehr-Katzen-Haushalten teilen den ihnen zur Verfügung gestellten Raum häufig NICHT gleichermaßen untereinander auf: Wegen ihrer sozialen Beziehungen, Persönlichkeit und Genetik schränken sie andere Katzen oder sich selbst auf bestimmte Bereiche oder Räume ein. Das führt beim Essen – wenn alle Katzen einen ungefähr gleich großen Bereich erhalten – zu Konflikten.
  • Typische Anzeichen hierfür sind:
    1. Aggressionen kurz vorm Füttern
    2. Erbrechen kurz nach dem Füttern, weil das Futter geschlungen wurde, um der Situation zu entkommen
    3. Nicht aufessen und eher weggehen, obwohl man das Futter mag; ebenfalls weil man der Katze, die man nicht mag, aus dem Weg gehen möchte

Fütterer

Das musst du wissen, wenn du ein „Katzen-Fütterer“ bist:

  • Die typische Fütterung – 1 oder 2 große Mahlzeiten immer an der selben Futterstelle – entspricht nicht dem, was deine Katze braucht -> fördert Inaktivität und Übergewicht
  • Modernes Katzenfutter ist besonders lecker, weich und gut zerkleinert, so dass man es schnell und leicht verschlingen kann -> fördert Völlerei und Übergewicht

Lösung

Simuliere / stimuliere das natürliche Jagd- und Fress-Verhalten:

Fütterung

  • Häufige, kleine Portionen; am besten 12 Teelöffel-Portionen über die vollen 24 Stunden verteilt (das ist nur das Optimum; uns ist schon klar, dass niemand 4 mal in der Nacht aufsteht, um seine Katze zu füttern).
  • Täglich 40 bis 65 kcal / kg Katzen-Gewicht, so dass:
    • Body-Condition-Scoring-Note von 2,5 bis 3 oder
    • Rücken-Fett-Dicke von 15 bis 20 mm erreicht wird
  • Gönn deiner Katze hin und wieder Rohfutter, getrocknete Hälse oder Eintagsküken:
  • Kauf dir ein Katzen-Kochbuch und lerne zu kochen:

Futter-Platz

  • Futter-Plätze abwechseln (auch die Höhe)
  • Futter- und Wasser-Plätze getrennt voneinander
  • Beide nicht zu nah am Katzen-Klo und
  • Beide in dem Bereich, wo sie sich sowieso gerne aufhält

Futter-Platz (Mehr-Katzen-Haushalt)

  • Wenn eine Katze Stress-Anzeichen zeigt unbedingt getrennt voneinander füttern; so dass sie sich beim Füttern nicht sehen können
  • Microchip-Futterautomat kaufen:

Um alles besser einschätzen zu können, beantworte diese 3 Fragen:

  1. Welche deiner Katzen verbringen Zeit zusammen?
  2. Welche Katzen gehen sich eher aus dem Weg?
  3. Wo verbringt jede Katze am meisten Zeit?

Leckerlis

Maximal 10% kalorienarme Leckerlis bzw. Trockenfutter dürfen sein.

  • Verstecke sie an verschiedenen Stellen, statt sie einfach auf den Boden zu schmeißen. Oder nutze sie, um deiner Katze Tricks beizubringen.
  • Bau dir Intelligenz-Spielzeug zum Füttern (food puzzles):
Foto von Sheena Dias
Disk Trend Magazine
Foto von Etz Pri Olga
  • Oder kaufe dir Intelligenz-Spielzeug zum Füttern (food puzzles):

Ernährungstabellen

Ersatz-Milch pro Tag pro 100 g Gewicht bei mutterloser Aufzucht:

AlterGramm
1. Woche20-40
2. Woche50-100
3. Woche100
4. Woche100

In der 5. Woche wird nach und nach Katzen-Futter zugesetzt.

Ab der 6. Woche wird der Milch-Ersatz abgesetzt:

AlterKörpergewichtMahlzeiten am Tagkcal pro Tag
6.-8. Woche0,6 kg6150
3. Monat0,9 kg5200
4. Monat1,2 kg4230
5. Monat1,5 kg3260
6. Monat1,9 kg2290
7. Monat2,3 kg2310

(vgl. Dauborn 2000, 3. Aufl., S. 292 ff.)

Im 8. bis zum 12. Monat wird das Futter ständig zur Verfügung gestellt, da junge Katzen sehr aktiv sind (viel Energie brauchen) und ein gesundes Gefühl für Sattheit und Übersättigung entwickeln sollen (junge Katzen speichern sich das Erbrechen bei Übersättigung ab).

Ab dem 2. Lebensjahr:

  • täglich 40 bis 65 kcal pro kg Katzen-Gewicht, je nach Aktivität und Fettleibigkeit der Katze
  • Bei Fettleibigkeit LANGSAM reduzieren (die Leber einer Katze kann Fett nicht so schnell verarbeiten wie wir)

Entweder kochst du das Futter selbst oder kaufst fertiges Nass-Futter.

Selber kochen

Kaufe am besten so ein, dass immer etwas für deine Katze mit dabei ist. Deine Katze braucht:

  • Eiweiß
    • Fleisch
      • Lamm
      • Rind
      • Kaninchen / Hase (gekocht)
      • Geflügel (nicht roh)
      • Schwein (wenig; nicht roh)
    • Fisch (gedünstet, gekocht, gebraten)
    • Milchiges (Joghurt, Quark, Frischkäse)
  • Kohlenhydrate (max. 10% je Portion)
    • Reis, Nudeln, Kartoffeln (gekocht)
    • Cornflakes (ungesüßt)
  • Fett (schon in Eiweiß-Produkten enthalten)
    • Geflügel-Fett
    • Butter, Sahne

(vgl. Quinten/Malbusch 2012, S. 538)

Tierheilpraktiker lernen, dass Katzennahrung zu 60% aus magerem, rohem, möglichst wenig rotem Fleisch bestehen und in nicht zu kleinen Stücken serviert werden sollte, damit die Katze wirklich kauen muss.

Dazu hin und wieder ein KLEINES Stück Leber, Niere oder Herz, um einen Vitamin-A-Mangel zu vermeiden.

Dosenfutter

Hersteller nutzen meist dieselbe Rezeptur innerhalb ihrer Produktpalette.

Katzen sind aber auf bestimmte Mengen bestimmter Stoffe angewiesen, die recht teuer sind: Sie sind selten ausreichend in der Rezeptur eines einzigen Herstellers zu finden. Daher

Füttere abwechslungsreich, das heißt:

  • Bis zu 5 verschiedene Futter-Hersteller gleichzeitig abwechseln
  • Hersteller meiden, die all ihre Sorten zum Beispiel immer mit Rind anbieten (Rind+Huhn, Rind+Fisch, Rind+usw.)
  • 1,3 : 1 Verhältnis (Kalzium zu Phosphat)

Dabei machen die meisten Hersteller angaben zu folgenden Komponenten:

Zusammensetzung von Dosenfutter

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