Griechische Katzen

Erst das Gedicht, dann unsere Gedanken.

Griechische Katzen haben
Augen grau wie Plaque.
Ihre Stimmen sind klar,
alles Hunger.
Wenn sie in den Rinnsteinen herumspringen
klappern ihre Knochen.
Selbst Hunde ergreifen die Flucht.
Sie sitzen in den Tavernas
seitlich vom Tisch und
schauen dir beim Essen zu.
Ihr mondblasses Geschrei
stürzt sich
auf deinen vollen Löffel.
Berührst du eine sanft
wird sie verrückt.
Ihre Augen drehen nach oben.
Sie wickelt sich
um deinen Knöchel
und schnurrt ein rostiges Jahrtausend
du Lügner,
du Tourist.

Marge Piercy, US-amerikanische Schriftstellerin
Übersetzung von KatzenWieWir.de

Unsere Gedanken

Kein Gedicht zeigt so deutlich die (evetuell) eingebildete Überlegenheit der Katzen. Selbst wenn sich alles nur noch um den Hunger dreht, durchschaut sie dich, spielt das oh-du-bist-so-süß-ich-könnte-dich-glatt-mit-nach-Hause-nehmen-Spiel aber mit.

Toll, wie diese für Katzen typische Art nur durch die beiden Worte „Lügner“ und „Tourist“ in Erscheinung tritt, während sich alle Worte davor dem kläglichen Dasein einer Straßen-Katze in Griechenland widmet.

Ganz nach dem Motto: Was ist besser? Schlecht auszusehen oder ein Lügner zu sein?

Was meint ihr?

One Response to Griechische Katzen

  1. Anonymous sagt:

    Ich habe sie gesehen….bernsteinfarben..ebenfalls die Augen..wunderschön..

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