Lange Zeit glaubte man nur Kleinkatzen könnten schnurren. Mittlerweile weiß man, dass die verwandten Großkatzen (Tiger, Löwe, Jaguar, Leopard usw.) ebenfalls schnurren, wenn auch nur beim Ausatmen.
Das Was
Schnurren ist ein Geräusch (Hörempfindung), das Katzen 25 – 150 mal pro Sekunde erzeugen oder etwas technischer ausgedrückt: Ein gleichmäßiges Vibrieren auf 25 – 150 Herz.
Das Warum
Grundidee des Schnurrens ist das Wachstum bzw. die Stärkung der Knochen. Alle Schallfrequenzen um 25 Herz fördern das Wachstum von Katzenknochen. Das erhöht die Gesundheit und macht Katzen zu robusten Jägern. So tut ihnen Schnurren gut.
Als Folge setzen Katzen das Schnurren zur Beruhigung ein, ob in Stresssituationen oder nicht. So schnurren Katzen bspw. beim Stillen, um ihre Jungen zu beruhigen, wider Erwarten aber auch in unangenehmen Situationen wie einem Verkehrsunfall, um sich selbst zu beruhigen.
Schließlich nutzen Katzen das Schnurren zur Kommunikation als Signal dafür, dass sie beruhigt sind. Das würde unserem „OK“ bis „Hör nicht damit auf“ entsprechen. Katzenbabys signalisieren ihrer Mutter durch das Schnurren, dass sie die Zitze gefunden haben oder mit der Qualität der Muttermilch zufrieden sind. Auch eine Katze, die ihrem Besitzer schnurrend beim Zerreißen der Kartons zusieht, möchte dazu auffordern, mit dem Kartonzerreißen fortzufahren, da es sie amüsiert oder sogar befriedigt.
Das Wie
Ist leider noch nicht geklärt. Gängig sind die vier Vermutungen (von unwahrscheinlich bis wahrscheinlich):
- Sie lassen die Stimmbänder flattern
- Sie gurgeln mit Blut
- Sie lassen das Zungenbein flattern
- Sie lassen die Stimmritze flattern
Letztendlich ist das Wie nur für Biologen interessant. Hauptsache Katzen lassen es weiter flattern.
Der Mensch
Im physiotherapeutischen Vibrationstraining schreibt man dem 20 – 30 Herz Bereich folgende Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu: Erhöhung der Knochendichte, Verbesserung der Durchblutung, Muskelkraft und Koordination sowie die Verringerung von chronischen lumbalen Rückenschmerzen (lumbal = Lendenwirbel, also auch bei Ischias).
An der Fähigkeit von Katzen, beruhigend und gesundheitsfördernd zu vibrieren, lassen sie andere für gewöhnlich gerne teilhaben, so z. B. eine weitere Hauskatze oder das abgeschlagen von der Arbeit nach Hause gekommene Frauchen.
Ebenso wie Delphine, Pferde und Hunde werden nun auch Katzen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, um psychische, psychosomatische oder physische Beschwerden zu lindern. Allerdings müssen sie hierfür nicht erst dressiert, umerzogen oder ausgebildet werden, sondern bringen alle Eigenschaften von Natur aus mit.
Das Schnurren verursacht, dass unsere körpereigene Glücksdroge Serotonin ausgeschüttet wird, was uns beruhigt und so auch den Blutdruck senkt. Besonders gut wirken Katzen bei Migränepatienten und in psychotherapeutischen Sitzungen. Alleine die Anwesenheit einer Katze hat im Regelfall eine positive Wirkung auf das Kommunikationsverhalten der Anwesenden.
Mehr Infos: https://www.katzenwiewir.de/katzen-sind-gut-fuer-die-gesundheit/