Die 30 ersten Tage mit einer Katze

Die Phase „Eingewöhnung einer neuen Katze“ ist wichtig, da ihr hier leichter Erziehungsarbeit leisten und zukünftigen Haustier-Stress vermeiden könnt. Deshalb haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt, damit sich deine Katze von Anfang an sicher und wohl bei dir fühlen kann.

Bevor deine Katze einzieht

Katzen sind territoriale Tiere (für sie spielen Herrschaftsbereiche eine große Rolle). Deshalb wirkt eine neue Umgebung oftmals angsteinflößend auf sie. So viele neue Bereiche, Gerüche, Geräusche und Menschen. Reduziere also das Neue, um der Samtpfote die Eingewöhnung zu erleichtert. Daher:

  • Stell ihr für die ersten paar Tage oder Wochen nur einen Raum zur Verfügung, den sie in aller Ruhe erkunden kann. Statte diesen Raum mit Katzenklo, Futter- und Wassernapf und verschiedenen Kratz- und Schlafmöglichkeiten aus. Auf Menschen wirkt das zwar wie Gefängnis, einer Katze tut das im Regelfall aber recht gut.*
    Da auch du in diesem Raum Zeit mit deiner Katze verbringen wirst, sollte eine gemütliche Sitzmöglichkeit für Menschen nicht fehlen. Und stell das Katzenklo möglichst weit weg vom Futter- und Schlafplatz auf. Aber Katzenklos sind ein Thema für sich, das wir in unserem Beitrag Unsauberkeit bei Katzen vertiefen.
  • Bastel oder kauf ihr Verstecke. Katzen lieben es, sich in einer neuen Umgebung erst einmal verstecken zu können. Dafür eignet sich die Transportbox oder auch eine Schlafhöhle. Das Versteck sollte hoch genug sein, dass die Katze darin stehen und sich bequem drehen kann; auch sollte es so aufgestellt werden, dass sie von dort aus die Tür im Auge behalten kann. Das gibt ihr zusätzlich Sicherheit.
  • Stell genug Kratz- und Klettermöglichkeiten zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe bauen Katzen Stress, Angst und Aggressivität ab. Zudem vermeidest du so von Anfang an, dass sie deine Möbel oder Tapeten zerpflückt. Mit Katzenminze werden die Kratzmöglichkeiten übrigens gleich noch etwas attraktiver. In unserem Beitrag Kratzverhalten erfährst du mehr über das Kratzverhalten von Katzen.
  • Schau dich mit den Augen einer Katze um. Sobald deine Samtpfote sich eingelebt hat, wird sie sämtliche Möglichkeiten zum Klettern und Springen nutzen. Deshalb müssen alle zerbrechlichen oder für Katzen gefährlichen Utensilien sicher vor ihr verstaut werden. Auch kleine Spalten (z. B. zwischen Möbelstücken) können für Katzen zur Falle werden.

Der erste Tag

  • Deine Katze hatte an diesem Tag bestimmt schon genug Aufregung, weshalb du ihr jetzt erst einmal 1-2 Stunden Ruhe gönnen solltest. Solltest du ein Badezimmer für sie eingerichtet habe, vergiss nicht den Toilettendeckel zu schließen.
  • Nach 1-2 Stunden, setz dich zu ihr und warte einfach ab. Deine Katze wird zu dir kommen, aber dafür benötigt sie ihre eigene Zeit. Wenn sie beim ersten Besuch noch nicht zu dir kommt, versuche es einfach später erneut. Es ist auch sehr hilfreich, wenn man der Katze aus einem Buch vorliest. Das schafft Vertrauen.
  • Oftmals fressen Katzen in einem neuen Zuhause sehr schlecht bis gar nicht. Biete ihr daher das gleiche Futter an, das sie bisher gewohnt war. Eine Futterumstellung stresst viele Katzen zusätzlich und kann auch später noch erfolgen. Viel wichtiger ist, dass sie trinkt. Wechsle also häufig das Wasser oder stell ihr direkt einen Katzenbrunnen hin. Sollte sie nach 2-3 Tagen immer noch nicht fressen, musst du mit ihr zum Tierarzt.

Die folgenden Wochen

  • Schnapp dir nach ca. 1 Woche ihren Impfpass (sofern vorhanden) und lass vom Tierarzt einen Gesundheits-Check bei ihr machen. So weißt du von Anfang an wirklich, was Sache ist.
  • Nach einiger Zeit wird deine Katze mutiger und möchte die anderen Räume besichtigen. Je nach Charakter, zieht sie sich immer wieder in ihren „Schutzraum“ zurück. Lass ihr Zeit, die sie braucht.
  • Wenn bereits Katzen vorhanden sind, ist eine gute Zusammenführung sehr wichtig, damit es später nicht zu Problemen zwischen ihnen kommt. In unserem Beitrag Braucht deine Katze Gesellschaft? zeigen wir unter anderem, wie man erfolgreich Katzen zusammenführen kann.

* (Sternchen)

Die eine Katze ist eher mutig, die andere vielleicht ängstlich. Sicherlich hast du dir vorher ein Bild von der Katze gemacht, die du mit zu dir nach Hause nehmen wirst. Allerdings reagieren viele Katzen in einer NEUEN Umgebung plötzlich ganz anders als erwartet. Schau einfach genau hin und reagiere auf die Katze und auf das, was sie dir zeigt.

2 Beispiele:

Als unser Ginger seinen ersten Schritt in unsere Wohnung setzte, verzog er sich direkt auf die Fensterbank im Schlafzimmer und das blieb dann WOCHEN lang so. Immer wenn man in das Zimmer kam schaute er einen mit diesem „Oh Gott! Was passiert jetzt mit mir?“-Blick an (Katze kommuniziert); wir blinzelten ihm dann jedes Mal ganz langsam und gelassen zu (Mensch reagiert) bis er beruhigt zurückblinzelte. Nach all den Jahren ist das Schlafzimmer eindeutig immer noch sein Rückzugs- und sogar Lieblingsort.

Choco dagegen, der zeitgleich mit Ginger bei uns ankam, wollte sofort stundenlang all die herrlich neuen Bereiche erkunden. Auffällig dabei war, dass er sein nervöses Erkunden immer wieder unterbrach, um fragend zu uns herüber zu sehen und abzuschätzen (Katze kommuniziert); dann lobten wir jedes Mal recht überschwänglich seinen großen Mut, freuten uns für ihn und öffneten ihm jede weitere Tür, bei der er uns zeigt, dass er mutig genug und bereit für sie war (Mensch reagiert).

In diesem Sinne:

WE WISH YOU A HAPPY EINGEWÖHNUNGSZEIT!

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